Garantiert richtig befüllt – vermeidet hohe Materialkosten und Kondensationsreklamationen
LiSEC legt großen Wert darauf, Maschinen anzubieten, mit denen die Herstellung von qualitativ hochwertigen Isolierglaselementen Standard ist. Die ARL-45F ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. In der umfassenden LiSEC-Produktpalette gehören automatische Trockenmittelfüllanlagen seit vielen Jahren zum Standardprogramm. Die ARL-45F hebt mit der automatischen Füllmengenkontrolle den Standard auf ein neues Niveau. LiSEC-Produktmanager Ewald Schadauer erzählt im Interview mehr über den Aufbau, die Funktionen und die Besonderheiten dieser Rahmenverarbeitungsmaschine.
Frage: Herr Schadauer, wie ist die ARL-45F aufgebaut?
Ewald Schadauer: Die ARL-45F wird über ein 200l Fass mit Trockenmittel versorgt. Die höhenverstellbare Rahmenklemmung sowie zwei verfahrbare Einheiten sind wesentliche Bestandteile. Diese verfahrbaren Einheiten beinhalten einen Trockenmittelvorlaufbehälter, eine Bohreinheit, den Trockenmitteltransport mit Füllöffnung und eine Verschlusseinheit.
Frage: Wie funktioniert die Verarbeitung der Rahmen?
Ewald Schadauer: Das Trockenmittel wird aus dem 200l Fass in die Vorlaufbehälter befördert. Der Bediener legt eine Ecke des Rahmens in die Klemmung ein und startet den automatischen Ablauf durch Betätigung eines Fußtasters. Die beiden Bohrer werden in Position gebracht und bohren eine Füllöffnung auf der Profilrückseite. Die zwei Schenkel des Abstandhalterrahmens werden mit Trockenmittel gefüllt und die beiden Bohrungen mit Butyl verschlossen. Danach gibt die Klemmung den Rahmen wieder frei und der Bediener entnimmt ihn aus der Füllstation.
Die ARL-45F bohrt die Füllöffnungen am Profilrücken und bietet so die Möglichkeit, Rechtecke und Sonderformen sämtlicher gängiger Abstandhaltermaterialien zu befüllen. Durch die Befüllung an der Rückseite des Rahmens wird ein stabiler Prozess, selbst bei empfindlichen Kunststoff-Materialien, gewährleistet. Die moderne Steuerung und komfortable Bedienung erleichtern die Arbeit mit dieser Maschine ungemein.
Frage: Was sind die Besonderheiten der LiSEC ARL-45F?
Ewald Schadauer: Die ARL-45F überzeugt besonders durch die automatische optionale Messung der Trockenmittelmenge. Mit gewöhnlichen Trockenmittelfüllanlagen werden Abstandhalterrahmen so lange befüllt, bis kein Materialfluss mehr registriert und somit angenommen wird, dass mindestens zwei Schenkel zur Gänze gefüllt sind. Noch einfachere Systeme füllen ausschließlich für eine voreingestellte Zeitspanne, ohne dabei sicherzustellen, dass überhaupt ein Materialfluss stattfindet. All diese einfachen Systeme haben ein entscheidendes Problem gemeinsam: kommt der Materialfluss aufgrund einer Verstopfung zum Erliegen, wird der Abstandhalterrahmen nicht ausreichend mit Adsorptionsmittel gefüllt. Das Problem hier ist, dass die im Scheibenzwischenraum enthaltene Restfeuchte von der zu geringen Menge Trockenmittel nicht zuverlässig aufgenommen werden kann und das Isolierglaselement läuft Gefahr, von innen zu beschlagen bzw. trüb zu werden.
Im Vergleich dazu stellt die ARL-45F sicher, dass genügend Trockenmittel im Rahmen vorhanden ist. Dieses volumetrische Messsystem basiert auf einer exakten Füllstanderfassung in den Trockenmittelvorlaufbehältern und garantiert eine genaue Erfassung der gefüllten Adsorptionsmittelmenge. Durch die Verbrauchsoptimierung in der Abstandhalterproduktion bzw. mit einer exakten Dosierung der Trockenmittelmenge, die an die Rahmengröße angepasst ist, lassen sich die Verbrauchskosten weiter minimieren.
Frage: Wie funktioniert diese automatische Füllung konkret?
Ewald Schadauer: Damit die gewonnen Messwerte mit der errechneten Menge für den aktuell gefüllten Rahmen verglichen werden können, wird bereits während der Abstandhalter-produktion ein Datamatrix-Code auf der Innenseite des Rahmenprofiles aufgedruckt. Ein in die ARL-45F integrierter Scanner wertet den Datamatrix-Code aus und so kann – mit den zur Verfügung stehenden Rahmendaten wie Abmessungen, Abstandhalterbreite und Profilmaterial – die korrekte Trockenmittel-Füllmenge errechnet werden. Liegt die gefüllte Menge unter dem errechneten Wert, meldet die Anlage unverzüglich einen Füllfehler und fordert den Bediener zum Wenden und Nachfüllen des aktuellen Rahmens auf. So kann garantiert werden, dass kein Element mit zu wenig Trockenmittel den Weg in ein Fenster findet. Um dies belegen zu können, werden alle gemessenen Füllmengen im „Quality Pass“ dokumentiert und für die Auswertung durch weitere Systeme in einer Datei abgelegt.
Factbox:
Standardmäßige Funktionen
- Automatisches Bohren des Abstandhalterrahmens an der Rückseite des kurzen und langen Rahmenschenkels
- Einstellen der optimalen Arbeitshöhe mittels pneumatischer Hubvorrichtung
- Automatische Beförderung des Granulates von einem 200 l Fass zu den Füllapparaten
- Gleichzeitige Befüllung von zwei Seiten des Abstandhalterrahmens mit Granulat
- Verschließen der Bohrungen mit Butyl
Optionale Funktionen
- Messung und Dokumentation der Trockenmittelfüllmenge
- Ausrüstung zur Verarbeitung von warmbiegbaren Abstandhaltern (Swisspacer, Multitech, Thermobar, TGI Precision)
- Verarbeitung von Rahmen mit einer max. Größe von 3.500 x 1.200 mm
Highlights
- Automatisches Bohren des Abstandhalterrahmens an der Profilrückseite
- Messung der Trockenmittelfüllmenge: In den beiden Trockenmittelbehältern wird eine Einrichtung eingebaut, welche die exakt gefüllte Trockenmittelmenge pro Rahmenschenkel misst.
- Intelligente Vernetzung mit der Produktionssoftware: Durch eine Anbindung an das IG LineManagement wird die benötigte Trockenmittelmenge vorab berechnet und mit der gemessenen Menge verglichen. Fehler beim Füllvorgang werden somit direkt erkannt und ein rechtzeitiges Eingreifen wird ermöglicht. Durch die Dokumentation der Prozesswerte kann gegenüber dem Endkunden die makellose Produktion des Rahmens belegt werden